Metalltarifabschluss: Lange Laufzeit bietet Planungssicherheit – Entgeltsteigerung „schwere Hypothek“ für die Unternehmen

Wolfgang Reß, Hauptgeschäftsführer von kölnmetall, erklärt zum Pilotabschluss in der Metall- und Elektroindustrie:

„Wir begrüßen es, dass eine Einigung in Baden-Württemberg im Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie erzielt wurde. Eine weitere Eskalation der Tarifauseinandersetzung hätte nicht nur einen enormen wirtschaftlichen Schaden bei den Unternehmen angerichtet, sondern auch einen gewaltigen Imageschaden für unsere Branche bedeutet. Positiv hervorzuheben ist die lange Laufzeit des Tarifvertrages von 27 Monaten, die den Firmen Planungssicherheit verschafft. Zudem begrüßen wir, dass der Tarifvertrag für Betriebe in wirtschaftlich schlechten Zeiten eine Möglichkeit der Differenzierung bietet und neue Elemente der Arbeitszeitflexibilisierung auch über 35 Stunden hinaus enthält. Trotz der insgesamt guten Wirtschaftslage dürfte aber die Entgeltsteigerung für viele Betriebe eine schwere Hypothek bedeuten.

Derzeit findet in den Arbeitgebergremien eine erste, tiefere Analyse des Tarifergebnisses statt, die aufgrund der Komplexität der Regelungsinhalte insbesondere im Bereich der Arbeitszeit einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Zudem ist zu prüfen, inwieweit sich die Regelungen eins zu eins auf die nordrhein-westfälischen Metalltarifverträge übertragen lassen – in den folgenden Verhandlungen in NRW wird dies auszuloten sein.“