Katerfrühstück am Aschermittwoch
Jäger: „Mit dem ‚Klimanotstand‘ legt sich die Stadt Fesseln an“
„Mit der Ausrufung des ‚Klimanotstandes‘ hat sich die Stadt Fesseln angelegt und die Handlungsspielräume der Kommunalpolitik zusätzlich eingeschränkt“, erklärt Michael Jäger, Vorsitzender von ARBEITGEBER KÖLN e. V., anlässlich des 20. Katerfrühstücks von ARBEITGEBER KÖLN und NetCologne vor gut 200 Gästen. Viele Unternehmen befürchteten hierdurch neue Erschwernisse für Wirtschaft und Industrie.
„Köln wächst – da muss die Infrastruktur mitwachsen. Wir brauchen mehr Wohnraum, eine wachsende Verkehrsinfrastruktur, mehr Kitas und Schulen.“ Eng werde es auch für die Unternehmen, denn Büro- und Gewerbeflächen blieben ein knappes Gut in der Rheinmetropole, so Jäger. Gleichzeitig wolle Köln eine lebenswerte Stadt bleiben, in der die Menschen gesund und gerne leben. Der hieraus entstehende Zielkonflikt zwischen Wirtschaft, Wohnen, Verkehr und Natur und Erholung sei nicht ohne weiteres aufzulösen.
Timo von Lepel, Geschäftsführer von NetCologne bestätigt dies: „Wir blicken auf stürmische Zeiten – nicht nur in den letzten Wochen, auch in der Politik.“ Die Digitalisierung und der Klimanotstand seien lediglich zwei Beispiele dafür. Um diesen Winden zu trotzen, brauche es ambitionierte Ziele von Politik und Wirtschaft in Köln. „Als kommunales Unternehmen stellen wir uns insbesondere die Frage, wie wir durch die Förderung digitaler Technologien unseren Beitrag leisten können. Dafür sind aus unserer Sicht kluge Smart-City- und Smart-Country-Konzepte essentiell“, erklärt von Lepel. Mit ihnen ließen sich neue Mobilitätsformen, intelligente Verkehrsleitsysteme und selbstregulierende Energiesysteme verwirklichen. Die Nachhaltigkeit und Klimaverträglichkeit von digitalen Innovationen habe das Unternehmen dabei ebenfalls im Blick. „Wir unterstützen entschieden die Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie der Stadtwerke Köln. Gemeinsam mit allen Unternehmen des Konzerns erarbeiten wir eine übergreifende Strategie, um die UN-Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und den politischen Auftrag des Rates der Stadt Köln für mehr nachhaltige Entwicklung zu erfüllen.“
Die Vereinbarkeit von
Nachhaltigkeitsstrategien und wirtschaftlicher Vernunft seien auch künftig
zentrale Themen der Stadt Köln.
Nach einem Grußwort von Oberbürgermeisterin Henriette Reker diskutierten unter
dem Motto ‚Klimanotstand‘ – welche Ziele bleiben der Politik bis 2025?
zu den Positionen der Parteien im Kommunalwahljahr 2020 Bernd Petelkau (CDU), Andreas
Kossiski (SPD), Brigitta von Bülow (Bündnis 90/Die Grünen) und Ralph Sterck
(FDP).
Durch die Veranstaltung führen Claudia Schall (Radio Köln) und Stefan Sommer (Kölnische Rundschau).
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