Tarifverhandlung in der NRW-Metall- und Elektroindustrie
Tarifgespräche in Nordrhein-Westfalen ergebnislos vertagt
Präsident Kirchhoff: „IG Metall muss ihre Politik der verschränkten Arme beenden, sonst wird Einigung schwer“
Auch die 5. Tarifverhandlung für die rund 700.000 Beschäftigten der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie ist am Montag ergebnislos beendet worden. Die Verhandlungen seien zwar in einer grundsätzlich konstruktiven Atmosphäre verlaufen, hätten aber bisher keine Annäherung gebracht. „Wenn die Gewerkschaft wirklich eine Einigung will, dann muss sie jetzt schleunigst ihre Politik der verschränkten Arme aufgeben“, erklärte der Präsident des Verbandes der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen (METALL NRW), Arndt G. Kirchhoff in Düsseldorf. Es sei erfreulich, dass die IG Metall bis Ostern zum Ergebnis kommen wolle, „denn auch Unternehmen und Beschäftigte wollen angesichts der anhaltenden Pandemie jetzt dieses Thema erledigt wissen“. Dann sei aber auch von der Gewerkschaft Bewegung am Verhandlungstisch erforderlich. Dazu gehöre auch, nach Wegen zu suchen, wie auf Basis des Strukturvorschlags der Arbeitgeber eine Lösung möglich sei.
Kirchhoff bekräftigte die Forderung der Arbeitgeber, dass der Tarifabschluss zwingend die extrem heterogene wirtschaftliche Situation in den mehr als 2.000 Mitgliedsbetrieben seines Verbandes berücksichtigen müsse. Es sei sehr erfreulich, dass einige Unternehmen inzwischen wieder eine „recht ordentliche Auftragslage“ meldeten und im Aufholprozess vorankämen. Diese Entwicklung bestätige den Optimismus der Arbeitgeber, ab dem Jahr 2022 wieder Entgeltsteigerungen in Aussicht stellen zu können. „Wir haben dies mit unserem Lösungsvorschlag klar zum Ausdruck gebracht – und darauf können sich unsere Mitarbeiter auch verlassen“, betonte Kirchhoff. Zugleich müsse die IG Metall aber endlich akzeptieren, dass es nach wie vor eine im Vergleich zu anderen konjunkturellen Schwächeperioden deutlich höhere Zahl von Betrieben gebe, die um ihre wirtschaftliche Existenz kämpften oder dringend notwendige Zukunftsinvestitionen aufgrund des pandemiebedingten enormen Verzehrs von Eigenkapital nicht mehr stemmen könnten. „Wir verhandeln hier einen Flächentarifvertrag, deshalb muss der Tarifabschluss eine für alle Betriebe verkraftbare Antwort geben“, sagte Kirchhoff. Gerade diese Unternehmen hätten viel investiert, um die Beschäftigung in ihren Firmen zu stabilisieren. Er erwarte, dass die Gewerkschaft diesen enormen Einsatz zum Wohle der Mitarbeiter auch einmal zur Kenntnis nehme. „Es wäre verantwortungslos, diese Unternehmen jetzt durch tarifliche Kostensteigerungen zu bestrafen“, so Kirchhoff.
Quelle: METALL NRW
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