Konjunkturumfrage 2022/2023: Große Zukunftssorgen in der Metall- und Elektroindustrie in der Region

Hauptgeschäftsführer Dirk Wasmuth: „Unterstützung der Industrie muss oberste Priorität haben“

Steigende Material- und Produktionskosten, exorbitant gestiegene Energiepreise,sowie die vielerorts nach wie vor gestörten Lieferketten setzen den Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie massiv zu. Wie ist also die Stimmung in der Branche?  Eine repräsentative Umfrage von kölnmetall in 17 Betrieben mit 22.800 Beschäftigten gibt nicht gerade Anlass zu Optimismus.

Zwar bezeichnen immer noch 44 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage als „gut“ und 31 Prozent als „befriedigend“, doch der Abwärtstrend zum Vorjahr ist nicht zu übersehen (65 Prozent schätzten die Lage als „gut“ und 24 Prozent als „befriedigend“ ein).

Die Geschäftserwartungen für 2023 fallen noch pessimistischer aus: Nur 6 Prozent beurteilen sie als „gut“ (Vorjahr 35) und erschreckende 53 Prozent befürchten eine deutliche Verschlechterung der Geschäftslage (Vorjahr 12).

Auf geradezu dramatische Weise haben sich die Erwartungen an die Auftragslage für die nächsten sechs Monate verschlechtert: Eine Besserung erwarten nur noch 6 Prozent der Unternehmen. Auch hier ist ein deutlicher Einbruch im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen (Im Vorjahr erwarteten 29 Prozent eine Besserung für das In- und 43 Prozent für das Ausland).

„Die vergangenen Jahre stellten eine extreme Belastungsprobe für viele Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie dar“, erklärt Dirk Wasmuth, Hauptgeschäftsführer von kölnmetall. „Nach den massiven Herausforderungen durch die Pandemie sehen sie sich nun mit kaum zu bewältigenden Steigerungen vor allem bei den Energiekosten konfrontiert. Dies ist eine Katastrophe für unsere energieintensive Branche– da kann es den Unternehmen niemand verdenken, dass sie so pessimistisch in die Zukunft blicken, wie schon lange nicht mehr.“

Deshalb fordert Wasmuth von der Politik nun schnelle, dauerhafte Entlastungen bei den Energiekosten, wenn die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes erhalten bleiben soll: „Unsere Industrie hat in den kommenden Jahren große Aufgaben zu bewältigen. Sie ist der entscheidende Motor bei der nachhaltigen Transformation unserer gesamten Wirtschaft. Die Unterstützung unserer Schlüsselindustrie muss darum Priorität haben, wenn man den Wirtschaftsstandort nicht nur erhalten, sondern entscheidend nach vorne bringen möchte.“