pressemitteilung zu Forderung nach Mindestlohnerhöhung
Dirk Wasmuth, Hauptgeschäftsführer kölnmetall:
„Der Mindestlohn darf nicht zum politischen Spielball werden.“
KÖLN. Anfang 2025 wird die von der Mindestlohnkommission vorgeschlagene und staatlich festgesetzte Lohnuntergrenze von 12,41 Euro auf 12,82 Euro steigen. Das hatte die Mindestlohnkommission von Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften beschlossen.
Nun fordern SPD und Grüne eine Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro – ein falsches Signal zur falschen Zeit, findet kölnmetall-Hauptgeschäftsführer Dirk Wasmuth: „Ich weiß, dass der 1. Mai die Parteien des linken Spektrums gerne zu polemischen Forderungen reizt. Das gehört offensichtlich zum politischen Geschäft. Aber es hat seinen Sinn, dass die Entgelte durch die Sozialpartner festgelegt werden. Sie sind näher an der Wirtschaft und wissen daher besser, was zumutbar ist. Der Staat hat sich aus der Entgeltfindung herauszuhalten“, betont Wasmuth. „Ich halte es da mit dem Arbeitgeberpräsidenten Rainer Dulger, der vor Populismus mit der Lohntüte warnt. Der Mindestlohn darf nicht zum politischen Spielball werden.“
Doch genau diese Abstimmungsprozesse kritisiert SPD Chefin Eskens: Erstmals war die Gewerkschaftsseite in der Mindestlohnkommission vom unabhängigen Kommissionsvorsitzenden überstimmt worden, der mit den Arbeitgebern votiert hatte. Die SPD-Chefin Esken will deshalb die Arbeitsweise des Gremiums ändern.
Ein absolutes No-Go findet Dirk Wasmuth: „Wenn die Politik eine Stärkung der Tarifpolitik möchte, erwarten wir andere Ideen als politische Überregulierung und Zwangsmaßnahmen:“
Eine weitere Erhöhung des Mindestlohns hält Wasmuth außerdem für volkwirtschaftlich bedenklich: „Angesichts der schlechten konjunkturellen Lage könnte vielen Betrieben das Aus drohen oder Stellenabbau nötig machen. Rund ein Drittel der deutschen Unternehmen sind betroffen – so viele beschäftigen derzeit Mitarbeiter mit weniger als 12 Euro Lohn. Und die allermeisten davon haben gerade jede Menge Probleme.
Zudem wäre eine so massive Erhöhung des Mindestlohns Gift im Kampf gegen die Inflation. Der staatliche Eingriff in die Entgeltfindung ist deshalb auch volkswirtschaftlich riskant.“
Eine Steigerung des Mindestlohns auf die von SPD und Grünen geforderten 15 Euro bedeutet einen Zuwachs von mehr als 34 Prozent.„So drastische Lohnerhöhungen haben selbst die Gewerkschaften in keinem Wirtschaftszweig gefordert“, betont der kölnmetall-Hauptgeschäftsführer.
Kommentarbereich geschlossen.